Schlaganfall
Vor-/Nachsorge
Der Schlaganfall entsteht häufig durch die Verstopfung einer Gehirnarterie. Ursachen dafür sind eine Gefäßschädigung (z.B. Atherosklerose) oder eine Embolie (Verschleppung eines Blutgerinnsels) bei Herzrhythmusstörungen. Gefäßschädigungen wiederum treten durch hohen Blutdruck, Blutzucker und Blutfette auf. Weitere Risikofaktoren sind Rauchen und Übergewicht. Die Zeichen des akuten Schlaganfalls sind vielfältig. Typisch sind halbseitige Lähmungen oder Gefühlsstörungen sowie Sprachstörungen.
Patienten mit Zeichen eines Schlaganfalls müssen sofort in ärztliche Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Unmittelbar nach dem Auftreten können die Schlaganfallfolgen durch Auflösung der Gefäßverstopfung (Thrombolyse) verringert werden. Weiters dient die Therapie in spezialisierten Schlaganfalleinheiten („Stroke-Units“) dazu, weitere Schäden zu verhindern und die bereits eingetretenen so gering wie möglich zu halten. Nach der Akutphase stehen die Rehabilitation und die langfristige Vermeidung weiterer Schlaganfälle (Sekundärprophylaxe) im Vordergrund.
Meine klinische Tätigkeit als Leiter der Stroke-Unit des AKH-Wien betrifft alle Bereiche der Schlaganfallversorgung: die Akutbehandlung von Schlaganfallpatienten in der Notfallaufnahme, die Frührehabilitation, die Sekundärprophylaxe und die Schlaganfallnachsorge.
Alle Patienten, die mit einem akuten Schlaganfall im Krankenhaus behandelt wurden, sollten regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen durchführen. Dabei nehme ich eine klinische Kontrolluntersuchung vor, überprüfe das Risikoprofil für weitere Schlaganfälle (Bluthochdruck, Blutzucker, Blutfette, Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel) und leite – falls erforderlich- eine Therapieanpassung ein. Regelmäßige Ultraschallkontrollen der Halsgefäße können hier auch erforderlich sein.
Einen wesentlichen Stellenwert haben aber auch nicht-medikamentöse Maßnahmen wie Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und das neuropsychologisches Training, das ich bei Bedarf empfehle und verordne.